Kreativität ist kein angeborenes Talent, sondern eine Technik, die erlernt und gezielt eingesetzt werden kann
Am 19. März 2025 hielt der erfahrene Werbetexter und Kreativexperte Stephan Böhme am Campus einen Vortrag über die Kunst der Ideenfindung. Dabei zeigte er, wie kreative Prozesse funktionieren, welche Methoden helfen, Blockaden zu überwinden, und warum eine gute Idee nicht immer sofort umsetzbar sein muss.
Was macht eine gute Idee aus?
Eine Idee ist mehr als nur ein Geistesblitz. Sie bildet die Grundlage für neue Konzepte und Innovationen. Doch nicht jede Idee ist automatisch gut. Laut Stephan Böhme muss eine gute Idee folgende Kriterien erfüllen:
- Einfachheit: Eine Idee sollte sich in wenigen Sätzen klar und verständlich erklären lassen.
- Relevanz: Sie muss einen Bezug zu aktuellen Bedürfnissen oder Herausforderungen haben.
- Schlüssigkeit: Eine gute Idee ergibt Sinn, ist logisch aufgebaut und überzeugend.
Wichtig ist, dass eine Idee nicht sofort umsetzbar sein muss. Oft hemmen Budgetfragen oder Umsetzbarkeitsüberlegungen den kreativen Prozess. Zudem sollte eine Idee nicht jedem gefallen, denn echte Kreativität polarisiert und regt zur Diskussion an.
Kreativitätstechniken zur Ideenfindung
Um Blockaden zu lösen und neue Denkweisen zu fördern, gibt es verschiedene bewährte Kreativmethoden:
- ABC-Methode: Eine strukturierte Assoziationstechnik, um Ideen zu generieren und weiterzuentwickeln.
- 5W-Methode: Durch gezieltes Fragen werden neue Perspektiven auf ein Problem gewonnen.
- Mindmapping: Ein visueller Ansatz zur Verknüpfung und Weiterentwicklung von Gedanken.
- „Worst Idea“-Methode: Hierbei werden bewusst schlechte Ideen entwickelt, um den kreativen Druck zu reduzieren und unkonventionelle Lösungen zu finden.
Diese Techniken helfen dabei, eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und neue Herangehensweisen zu entdecken.
Inspiration und Perspektivwechsel als Schlüssel zur Kreativität
Neben strukturierten Methoden spielt auch die richtige Umgebung eine wichtige Rolle für kreatives Denken. Digitale Tools wie Miro, wortschatz.uni-leipzig.de und d-rhyme können dabei unterstützen, Ideen zu strukturieren und sprachliche Inspiration zu liefern. Gleichzeitig sind klassische Methoden wie Stift und Papier nach wie vor wertvoll.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Perspektivwechsel. Indem man sich in die Denkweise unterschiedlicher Personen versetzt – sei es ein Kind, ein Jugendlicher oder eine fiktive Figur – können neue Ideen entstehen, die sonst verborgen geblieben wären.
Künstliche Intelligenz als kreativer Sparringspartner
Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz in kreativen Prozessen wurde thematisiert. KI kann inspirieren und Denkanstöße liefern, ist aber selbst nicht kreativ. Ihr Potenzial liegt darin, neue Blickwinkel aufzuzeigen, etwa durch gezielte Fragen oder das Zusammenführen unerwarteter Informationen. Wichtig ist, KI als Werkzeug zu nutzen und ihre Vorschläge kritisch zu hinterfragen.
Fazit: Kreativität ist eine erlernbare Fähigkeit
Der Vortrag von Stephan Böhme machte deutlich, dass Kreativität keine angeborene Begabung ist, sondern eine Technik, die jeder durch gezielte Methoden verbessern kann. Mit den richtigen Kreativitätstechniken, der passenden Umgebung und einem offenen Mindset lassen sich innovative Ideen entwickeln, die nachhaltig wirken.
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