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Bienvenue à Strasbourg

Eine denkwürdige Exkursion.

Die Exkursion nach Straßburg war wild! Auch in diesem Sommersemester fand sie unter der Aufsicht des wissenschaftlichen Mitarbeiters Herrn Christoph Bitzl statt, der das Modul European Business zusammen mit Frau Prof. Dr. Ute Ambrosius betreut.

Treffpunkt war am Sonntagnachmittag, den 12. Mai  in Ansbach, von wo aus der Busfahrer uns nach Straßburg brachte. Busfahrer Heinz war die Ruhe in Person (Achtung Ironie!) und nahm so jedes kleinste Verkehrsaufkommen zum Anlass, sich kräftig aufzuregen, was uns nicht selten sehr zum Lachen brachte und uns einmal mehr daran erinnerte, dass positives Denken das Leben wirklich einfacher machen kann. Aber zurück zum Wesentlichen. Etwas ernsthafter wurde es dann während der Präsentationen, die von den Studenten rund um das Thema Frankreich jeweils zu zweit vorbereitet worden waren und dann via Mikrofon im Bus vorgetragen wurden. Dies verschaffte uns einen interessanten Überblick und einen kleinen Wissensvorsprung für das Programm in Straßburg.

Straßburg, wir kommen!

Mit wenigen Verkehrsverzögerung – der Busfahrer würde das anders beschreiben – , erreichten wir am Spätnachmittag das ibis-Hotel am Straßburger Hauptbahnhof und bezogen unsere Zimmer. Wir waren extrem beeindruckt von dem Hotel und staunten nicht schlecht, als wir die bodentiefen französischen Fenster unserer Zimmer öffneten und den sonnigen Blick auf den schönen Vorplatz und das modern verglaste Bahnhofsgebäude entdeckten. Die Stimmung war ausgelassen und eine halbe Stunde später trafen wir uns vor dem Hotel, um die Stadtführung zu beginnen, die ebenfalls in Form eines Referats von zwei Studentinnen vorbereitet worden war. Sie führten uns über den Vauban-Staudamm, durch das Gerber-Viertel, über den Gutenberg-Platz bis hin zum Straßburger Münster, der in der Abendsonne besonders toll aussah. Die Straßburger Innenstadt verursachte viele Ahhhs und Ohhhs und in Kombination mit schönem Wetter zeigt sich eine Stadt natürlich auch von ihrer besten Seite.

Vor dem Straßburger Münster lernten wir dann Herrn Martin Kastler kennen, einen ehemaligen CSU-Abgeordneten, der uns durch den folgenden Tag führen sollte und schon seit einigen Semestern die Exkursionen des Moduls unterstützt. Er gab uns eine kleine Einführung und aß anschließend mit uns zu Abend. Was sollte man in Straßburg essen und trinken? – Flammkuchen und Wein sind die Antwort! So saßen wir an einer langen Tafel in einem Kellergewölbe, aßen und tranken zusammen und lauschten Herrn Kastler und seinen Erzählungen über seine Person, seine ehemalige Funktion als Abgeordneter, sein jetziges Expat-Dasein und unser Programm des kommenden Tages. Nach fröhlichem Abendessen verabschiedete sich Herr Kastler von uns und wir zogen noch weiter in eine nette Bar mit tollen Gesprächen und leckeren Drinks. Um das Ganze hier abzukürzen – es war durchaus sehr nett.

Wo Europa „gemacht“ wird

Der nächste Morgen war gut, allerdings ließ uns die Kaffeemaschine, die alles produzierte – außer trinkbarem Kaffee – ziemlich hängen. Doch die Zuckerzufuhr via Pain au Chocolat und Ähnlichem zeigte Wirkung und um neun Uhr trafen wir Herrn Kastler vor dem Europapalast, staunend über die vielen Flaggen, die auf dem Vorplatz wehten und uns allen tolle Boomerangs bescherten. Im Anschluss brachte Herr Kastler uns am Fluss Ill entlang zum Europaparlament. Die äußere Erscheinung des Gebäudes ist ebenso imposant wie die innere. Das Gebäude verfügt über ein großes Atrium, von dem aus die Bürofenster der Abgeordneten sichtbar sind. Das Innere des Gebäudes bilden längliche Flure, parallel verbunden durch Brücken, unter denen der Fluss Ill, dargestellt aus hunderten Schieferplatten, „hindurchfließt“. Vom Untergeschoss bis an die Decke erstrecken sich vereinzelte Schlingpflanzen.

Als erstes wurden 360-Grad-Filme über das Parlament und aktuelle Problemstellungen Europas gezeigt, wodurch der eine oder andere kurz unfreiwillig an die Drinks des Vorabends erinnert wurde, aber dennoch sehr ergriffen war von dem wachrüttelnden Appell an die Notwendigkeit des Zusammenhalts in Europa. Danach wurde das Gebäude besichtigt und Fragen rund um das Thema Europa und die Arbeit im Parlament in einer Nachbildung des Plenarsaals von Herrn Kastler beantwortet. Nach einer Mittagspause in der Kantine des Parlaments, – was so zuvor auf keiner Exkursion möglich gewesen war und wirklich gut schmeckte – , brachte Herr Kastler die Gruppe in den echten Plenarsaal, – was ebenfalls zuvor noch keinen Studenten des Moduls vergönnt war – der aktuell 751 Abgeordneten Raum bietet, was höchst interessant war und bei allen einen bleibenden Eindruck hinterließ.

Die Exkursion endet – die Erinnerungen bleiben

Vorbei am roten Teppich, auf dem auch beispielsweise Obama empfangen wurde, geleitete Herr Kastler die Gruppe zurück in das große Atrium, wo er sich dann verabschiedete. Nach einer kurzen, – jedoch lifechanging – Kaffeepause am Fluss in der Sonne vor dem Parlament traten wir die Heimreise an, wobei ein paar Studenten die Gelegenheit nutzten, für 20€ nach Paris weiterzufahren und dort noch ein paar schöne Tage gemeinsam verbrachten.

Die Exkursion war trotz der Kürze extrem informativ und lässt Studenten Wissen sehr praxisnah sammeln und auch kulturell hat Straßburg einiges zu bieten. Nicht zu vergessen ist, dass solche Fahrten mit verschiedensten Erlebnissen zusammenschweißen und Kontakte und Freundschaften entstehen lassen können.

Im Fachjargon kurz und bündig zusammengefasst: Straßburg war wild! Danke!

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