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Medienethik: Wie kommt die Ethik in den Chatbot?

Praxisworkshop im Modul Medienethik

Medienethik: Wie kommt die Ethik in den Chatbot?

Ist es ethisch vertretbar, dass ein Chatbot Menschen bei komplexen ethischen Fragenstellungen berät und ihnen am Ende sogar zu einer Entscheidung verhilft? Können Maschinen überhaupt Ethik? Und wenn ja: Wie können Bots mit ethischen Kompetenzen ausgestattet werden?

Diese und zahlreichen weiteren Fragestellungen diskutierten am vergangenen Donnerstag und Freitag die Studierenden im Modul Medienethik von Florian Diener im Masterstudiengang Digital Marketing. Denn auf dem Programm stand das Thema Internetethik und Chatbots: Dabei gestalteten die Chatbot-Experten Dr. Daniel Alt und Niklas Diller vom Institut für digitales Management einen spannenden Praxisworkshop, bei welchem das Thema zusammen mit den Marketing-Studierenden näher beleuchtet und auch gleich praktisch erprobt wurde. 

Doch was sind eigentlich Chatbots und was können sie leisten? Bei Chatbots handelt es sich um technische Dialogsysteme, mit denen die Nutzer*innen in Echtzeit per Texteingabe oder Sprache kommunizieren können. Sie werden häufig eingesetzt, um Fragen ohne direkten menschlichen Eingriff beantworten zu können. Die Vorteile: Unternehmen können Bots einsetzen, um häufig wiederkehrende Anfragen von Kund*innen zu beantworten. Die Chatbots können die Fragen eigenständig beantworten und sparen dem Unternehmen deshalb Zeit und Ressourcen. Derzeit kommen Chatbots allerdings nur bei einfachen Fragestellungen zum Einsatz. Im Modul Medienethik sollte nun ausgeleuchtet werden, inwieweit Chatbots auch für ethisch komplexe Fragestellungen eingesetzt werden könnten.

Dafür sollten die Teilnehmer*innen des Workshops in Gruppenarbeiten anhand eines Design-Thinking-Ansatzes zunächst Ideen für einen Chat-Bot entwickeln, der in einem Themenfeld mit komplexen ethischen Fragestellungen agiert. Im nächsten Schritt konnten die Studierenden ihre Ideen in die Tat umsetzen und anhand einer Software eigene Chatbots programmieren. Dabei mussten zahlreiche Antworten zu potentiellen Fragen in unterschiedlichen Themengebieten ausgearbeitet werden. Dr. Alt und Herr Diller standen den Studierenden mit Rat und Tat zur Seite. Als Ergebnis wurden am Ende des Workshops die ersten Prototypen der Gruppen präsentiert. So wurden bspw. Chatbots entwickelt, die Fragen zum Thema Abtreibung beantworten, über Alkohol- und Drogenmissbrauch aufklären oder Betroffenen bei Kummer zur Seite stehen. 

Die entwickelten Chatbots sind funktionsfähig und könnten nach weiterer Ausarbeitung praktisch eingesetzt werden. 

Wir danken Dr. Alt und Herrn Diller vom Institut für digitales Management für diesen spannenden Workshop! 

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