Studium

Personenportrait – Dr. Christian Alexander Gebhard

In unserer Rubrik “Personenportrait” stellen wir euch in dieser Woche Dr. Christian Alexander Gebhard vor!

 

Mit der Frage „Welche Menschen arbeiten eigentlich am Campus Rothenburg?“ möchten wir in den nächsten Wochen ein paar Personen vorstellen, die der ein oder andere von euch noch nicht kennen dürfte.

Heute fangen wir mit Dr. Christan Alexander Gebhard an. Er ist ein begeisterter Dozent von einigen Kursen und mit seinen Aufgaben als Leiter einiger Modulen umfasst er ganze 30 Kurse.

Wir haben ihm einige Fragen zu seiner Person und den Modulen gestellt, welche er unterrichtet:

Fragen für eine kurze Vorstellung

  • Was haben Sie studiert?

    • Iberoromanische Philologie
    • Anglistik
    • Germanistik
    • Sinologie und Allgemeine Sprachwissenschaft

Das hat zwar 20 Semester gedauert, aber dafür habe ich auch einen Magisterabschluss (in Europäischer Sprachwissenschaft), zwei Staatsexamina (in Englisch/Spanisch und Chinesisch) und eine Promotion (in Allgemeiner Sprachwissenschaft).

  • Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

    • Ich war beschäftigt an der FAU Erlangen-Nürnberg, an der Universität Fuzhou, und an der Hochschule Ansbach sowie freiberuflicher Dozent für Fremdsprachen an vielen Instituten in der Region, von der Akademie für Informatik bis zur Altmühlklinik.
  • Als was arbeiten Sie heute? Wie sind Sie dazu gekommen?

    • Lehrkraft für besondere Aufgaben, wissenschaftlicher Mitarbeiter. Ich war zur rechten Zeit am rechten Ort: Als ich aus China zurückkam, wo ich Deutsch unterrichtet hatte, suchte die Hochschule gerade einen Dozenten für Englisch und Spanisch mit Kenntnissen des Chinesischen und Kontakten nach China.
  • Was hat Sie dazu bewegt Dozent zu werden?

    • Das war mir schon immer klar: Ab der Grundschule wollte ich Lehrer werden, ab der Uni dann wurde die Erwachsenenbildung für mich interessanter. Als Dozent an einer Hochschule fühle ich mich voll und ganz in meinem Element, da ich neben dem Unterricht auch Forschen kann (unter anderem auf dem Gebiet der Fremdsprachendidaktik).
  • Wie viele Sprachen sprechen Sie?

    • Das hängt davon ab, wie Sie „sprechen“ definieren. Ich kann mich, wenn auch nicht grammatisch korrekt, in etwa achteinhalb Fremdsprachen verständigen.
  • Wie gut sprechen Sie welche Sprache?

    • Englisch und Spanisch: ohne darüber nachdenken zu müssen
    • Portugiesisch und Chinesisch: mit Aufmerksamkeit auf Wortwahl und Grammatik
    • Französisch und Russisch: Nicht routiniert, mit einigen Fehlern und Wortlücken
    • Italienisch: Habe ich nie gelernt, aber ich weiß, wie ich Spanisch und Französisch zu Italienisch umformen kann, und es funktioniert etwa zu 75%.
    • Japanisch und Arabisch: Reicht, um im Urlaub zurecht zu kommen, eine tiefergehende Unterhaltung ist aktiv nicht wirklich möglich, aber ich kann einiges verstehen und würde, glaube ich, schnell wieder aufholen, wenn ich Zeit zum Üben hätte.
  • Welche Hobbys haben Sie?

    • Sport (Fitness)
    • Sprachen
    • Reisen (neulich hatte ich Jubiläum: Ich habe 100 Länder bereist, wobei auch das abhängig ist von der Definition des „Landes“ ist – zugegebenermaßen zähle ich da etwas großzügig)
    • Forschung (Fremdsprachendidaktik)
    • Musik (Minimal, Downbeat, Schneckno)
  • Beschreiben Sie sich selbst in 3 Worten

    • Mich würde interessieren, wie andere mich in drei Worten beschreiben! Wahrscheinlich als Eigenbrötler und etwas hektisch (Was ich selbst allerdings anders sehe).
  • An welchem Ort sind Sie am liebsten? Warum?

    • In der Flughafenlounge (kostenlos für Vielflieger), in begeisterter Vorfreude auf das nächste Reiseziel.
  • Reisen Sie gerne? Wenn ja, wohin?

    • Siehe oben. In Afrika gibt es noch einige weiße Flecken und in Pazifik-Asien-Region. Aber auch das ist eine Frage der Zeit. Die Karibik gefällt mir ganz gut. Und mit der Zeit habe ich mich auf sichere Länder eingeschränkt.

Fragen zu den Modulen

  • Für welche Module sind Sie verantwortlich?

    • 30 Module. Grob zusammengefasst:
          • Chinesisch,
          • Spanisch
          • Deutsch
          • Russisch
          • interkulturelle Module
  • Wie würden Sie die Module in einem Satz beschreiben?

    • Sie spannen recht anwendungsbezogen den Bogen zwischen Sprachlehre und kulturellen Inhalten.
  • Was erwartet die Studierenden in den entsprechenden Kursen?

(Wie ist der Kurs aufgebaut? Welche Inhalte (und ggf. Werte) vermitteln Sie? Was ist das Ziel?)

    • Ich versuche hier, mein Konzept allgemein auf den Punkt zu bringen:

Meine Aufgabe als Lernbegleiter besteht für mich darin, jungen Menschen die Entwicklung ihrer Handlungskompetenzen in einer zunehmend komplexen Arbeits- und Lebenswelt postnationaler Prägung zu ermöglichen und sie anwendungsbezogen bei der Entfaltung ihrer Lernpotenziale zu unterstützen.

Der Fokus liegt also auf der Anwendung von Kenntnissen und Fertigkeiten, seien es Sprachkenntnisse oder Handlungsfähigkeiten im gesellschaftlichen Kontext, unter Berücksichtigung des individuellen Lernweges, also der Lernbiografie, des Lernstils und der persönlichen Ziele.

Deswegen schreibt bei mir auch niemand eine standardisierte Klausur, sondern fertigt ein individuelles Portfolio an. Die konkreten Ziele einzelner Lehrveranstaltungen stehen in den 30 Modulbeschreibungen (wann welche Grammatik durchgenommen wird, z. B.).

  • Was wünschen Sie sich von den Studierenden?

    • Initiative und Reflexion. Unter Initiative verstehe ich Mut und Motivation, zu handeln. Mit Reflexion meine ich Nachdenken über die persönlichen Ziele und Möglichkeiten.
  • Wie helfen Sie den Studierenden mit Ihren Kursen für ihren zukünftigen beruflichen Werdegang?

    • Ich möchte sie ausprobieren lassen, wobei sie sich wohlfühlen und wo sie Entwicklungsfelder erkennen. Außerdem würde es mich freuen, ihnen die Tür zur Welt zeigen zu können. Es muss nicht jeder in 100 Länder reisen, aber es wird niemand darum herum kommen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Das sehen wir auch, wenn Flüchtlinge zu uns kommen und wir uns schon deshalb mit „dem Anderen“ in unserer Lebenswelt konfrontiert sehen.
  • Welchen Tipp würden Sie den Studierenden für die Berufswelt mitgeben (eventuell kulturelle Tipps/Tricks)?

    • Erkennen Sie, wer Sie sind (das geht am besten im Kontrast), und zeigen Sie es (das geht nur aktiv).
  • Was können Studierende nach Ihrem Kurs, was andere nicht können?

    • Sich fürchterlich über das Tandem Portfolio beschweren. Aber dann irgendwann doch stolz darauf sein, dass sie es angefertigt haben und wie schön es geworden ist.

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